Personal Branding: meine 5 besten Tipps für das richtige Outfit.
Du kennst sie bestimmt:
... die Leute, die sich auf Events optisch und positiv von der Masse abheben.
Ihr Aussehen, ihr Beruf und die Art und Weise wie sie kommunizieren – alles passt perfekt zusammen. Sie sehen authentisch und charismatisch aus. Du hast das Gefühl, diesen Personen vertrauen zu können und wärst auch bereit ihr Produkt oder ihre Dienstleistung zu kaufen.
Diese Menschen haben eine Sache sehr gut verstanden und umgesetzt: ihre Personal Brand.
Wärst du auf deinem Gebiet auch gern so überzeugend? In diesem Artikel zeige ich dir, was es zu beachten gilt und wie auch du ein Personal Brandig für dich entwickeln kannst.
Die Macht der Personal Brand.
Aber was ist überhaupt ein Personal Branding?
Beim Personal Branding geht es vor allem darum, sich als Person erfolgreich zu vermarkten. Das Ziel lautet daher, sein eigenes Image zu verbessern um sich selbst zur Marke zu machen.
So gelingt es dir z. B. als Experte in deinem Bereich überzeugender wahrgenommen zu werden. Ein Personal Branding kann Selbstständigen und Angestellten dabei helfen die Markenbotschaft erfolgreich zu transportieren.
Kurz gesagt, es geht darum, sich von anderen zu unterscheiden – inhaltlich, aber vor allem äußerlich.
In erster Linie ist darauf zu achten, dass man sich spitz positioniert. Alle Fähigkeiten, Werte, Stärken und Leidenschaften gilt es zu erkennen um diese dann gezielt nach aussen zu kommunizieren.
Ganz wichtig: man sollte sich dafür auf keinen Fall verbiegen oder verkleiden. Hier liegt der Fokus ganz klar auf der Betonung der Eigenschaften, die uns persönlich ausmachen. In der Coaching-Szene hört man ganz oft folgenden Satz:
„Alles was du brauchst, steckt bereits in dir. Du musst es nur rausholen.”
Ein Personal Branding kann auf verschiedene Art und Weise umgesetzt werden – aber was bringt dir das?
- du wirst in der Menge gesehen
- du wirst als Experte auf deinem Gebiet wahrgenommen
- deine Kunden können auf Anhieb erkennen, wie du dich von den Mitbewerbern unterscheidest und was deine Stärken sind
- deine Kunden entwickeln schneller eine emotionale Bindung zu dir
- du ziehst Personen an, die zu dir passen
- du wirst zu einer Persönlichkeit, an die sich die Menschen erinnern!
Wie wirst du mit deiner Kleidung zur Marke?
Fangen wir zunächst mit den Basics an.
1. Finde deinen Figurtyp heraus.
Die meisten Frauen und viele Männer sind mit ihrer Figur nicht zu 100% zufrieden und würden gerne optisch etwas verändern. Jeder Figurtyp hat seine Besonderheiten und möchte anders gestylt werden.
Das Ziel eines Figurtyp-gerechten Styling ist es, dass die Körperproportionen möglichst ausgewogen und harmonisch wirken. Das erreicht man durch gezieltes kaschieren der so genannten „Schwachstellen“ an unserem Körper *. Die Körperstellen, mit denen wir zufrieden sind werden dagegen besonders hervorgehoben.
Welche Figurtypen gibt es überhaupt?
Du hast bestimmt schon von Ihnen gehört – die so genannten Äpfel, Birnen, Dreiecke, Säulen oder Sanduhren. Ich bevorzuge die verschiedenen Figurtypen mit den Buchstaben zu benennen und so gibt es 5 Hauptfigurtypen:
H, O, X, A und V.
Besonders weiblich wirkt der X-Typ. Diese Proportionen werden von den meisten Frauen verfolgt. Die Männer bevorzugen bei sich den V-Typ.
Wie bestimme ich meinen Figurtyp?
Die Aufgabe ist relativ einfach. Stell dich einfach knapp angezogen oder in der Unterwäsche vor einen großen Spiegel und fixiere 3 Punkte an deinem Körper:
Schultern (inkl. Brust) – Taille – Hüfte.
Nun verbinde die Punkte vertikal und überlege welcher Buchstabe diese Linien am meisten ähneln.
Es gibt noch weitere Mischtypen, aber auf diese gehen wir in diesem Beitrag nicht ein.
Ein Beispiel:
Du bist eine A-Figur Frau. Das bedeutet, dass dein Oberkörper im Vergleich zum Unterkörper relativ zierlich wirkt. Du hast schmale Schultern, kleinere Brüste und wirst Richtung Hüfte und Oberschenkel etwas kurviger. Oft möchten diese Frauen ihren Unterkörper kaschieren und die Art von Kleidung tragen, die sie unten optisch schlanker macht. Das ist möglich.
Wenn man gleichzeitig noch den Oberkörper optisch in den Fokus rückt und voluminöser macht, passiert Folgendes: die Körperproportionen werden umgekehrt und alles wirkt harmonischer.
Man muss nur wissen wie – und Möglichkeiten haben wir viele! Dazu kannst du mehr in meinem Beitrag „Wie style ich meinen Figurtyp? – Ein Guide über die verschiedenen Figurtypen.“ nachlesen oder sich bei einer erfahrenen Stilberaterin beraten lassen.
2. Merke dir Farben, die dich strahlen lassen. (Gönn dir mal eine Farbberatung)
Wenn du schon mal von einer Farbberatung etwas gehört hast, weisst du vielleicht schon, dass nicht allen Menschen alle Farben gleich gut stehen.
Man unterscheidet die Menschen einfachheitshalber nach: warme und kalte Typen und unterteilt diese dann weiter in die 4 Jahreszeiten. Auch hier könnte man noch weiter unterteilen, wir begrenzen uns an dieser Stelle allerdings auf die 4 wichtigsten Typen: Frühling, Sommer, Herbst, Winter.
Warum lohnt es sich, die persönliche Farbigkeit zu bestimmen?
Wenn du Farben anziehst, die zu deinem Typ passen, siehst du jünger und frischer aus – du strahlst!
Wenn du allerdings gegen deinen Farbtyp spielst, passiert genau das Gegenteil: du siehst älter, müder und kränklicher aus. Die Falten sind auf den Fotos mehr sichtbar und du siehst allgemein blass und fahl aus.
Dieses Farbspiel wird immer wichtiger, je älter wir werden. Die Jungendlichkeit verzeiht schnell die falschen Farben.
Bedeutet das aber, dass ich niemals Farben tragen darf, die nicht zu meinem Typ passen?
Jein Das bedeutet lediglich, dass du die Farben, die deinem Typ stehen überall tragen solltest, vor allem aber in der Gesichtsnähe. Farben, die dir nicht gut tun, sollten dagegen (wenn überhaupt) möglichst weit vom Gesicht getragen werden, z. B. als Schuhe, Tasche, dünner Gürtel etc.
Du solltest dir merken, dass Farben eine starke Kraft haben und dich enorm unterstützen oder eben „behindern“ können. Alleine aus diesem Grund würde ich dir immer empfehlen, dir eine Farbtyp-Beratung zu gönnen. Ein mal bestimmt, gilt diese ein Leben lang. Sie richtet sich nach dem Teint, der Augen- oder Naturhaarfarbe, den Kontrasten im Gesicht und natürlich der wahrgenommenen Wärme.
Sobald du deine Farben kennst, kannst du wunderbar mit ihnen experimentieren. Sie tragen unglaublich viel zum Image bei.
Ein Beispiel:
Angela Merkel trug in ihrem politischen Alltag oft Signalfarben: gelb/grün/rot.
In der grauen Politikwelt ist das genau die richtige Vorgehensweise um sich von der grauen „Pinguin-Masse“ abzuheben. Sie erweckte damit Aufmerksamkeit und signalisierte damit: „Seht alle her! Ich habe etwas Wichtiges zu sagen!“. Und sie wurde nicht übersehen.
Sie trug auch immer wieder die gleichen Schnitte und hatte eine ganz klare äußere Personal Brand. Bei der Kanzlerin wusste man sehr genau, was für ein Kleidungsstil zu erwarten war. Und das war kein florales Kleid oder eine gemusterte Culotte-Hose. Sie trug immer dunkle Hosen und dazu einen immer gleich geschnittenen einfarbigen Blazer in Signalfarben. So habe ich sie auch heute noch von meinen Augen.
Mehr zu den verschiedenen Farbtypen findest du im Beitrag „Welcher Farbtyp bin ich?“.
Armin Linnartz, CC BY-SA 3.0 DE, via Wikimedia Commons
3. Beachte die allgemeinen Stilregeln.
Die Welt der Mode hat ihre Regeln. Viele von ihnen machen durchaus Sinn, wie die bereits oben erwähnten, zum Thema Farbigkeit oder Figurtyp. Sie machen uns das Leben einfacher. Wenn wir sie befolgen, können wir unser Aussehen in die von uns gewünschte Richtung steuern oder uns leichter an die Gesellschaft anpassen.
Wenn du ein bestimmtes Image kreieren möchtest, lohnt es sich erst einmal mehr mehr über weitere allgemeine Stilregeln zu erfahren.
Welche Regeln gibt es noch?
- Qualität vor Quantität
- Dresscodes und deren Bedeutung
- Richtige Passform
- Weniger ist mehr bei den Accessoires
- Ordnung im Kleiderschrank
- Die Macht des Make-ups
- Die richtige Pflege
- wie mixt man Muster?
- Wie kombiniert man enge und weite Kleidung
- Welche Knöpfe sollten offen bzw. geschlossen bleiben und wann?
- Wie lang sollten die Ärmel bei einem Hemd oder die Hosen bei High Heels sein?
- Wie lang sollte der Rock bei einem bestimmten Dresscode sein?
Sobald du die Basics kennst und ihnen im Alltag mit Leichtigkeit folgst, kannst du damit anfangen, sie auch zu brechen!
Wie jetzt?!
Ja, du hast richtig gelesen. Genau hier passieren die "Personal Branding Wunder"! Viele bekannte Gesichter aus dem Showbusiness machen genau das, sie brechen bewußt mit den Stilregeln der Mode.
Ein Beispiel:
Beth Ditto ist eine britische Sängerin. Sie ist schön und sehr kurvig. Wenn wir nach den Stilregeln der verschiedener Figurtypen gehen würden, sollte sie Kleidung tragen, die sie optisch streckt und die Silhouette kaschiert. Sie „müsste“ eigentlich weniger Oberschenkel zeigen, keinen geraden Pony oder Cat-Eye Make-up tragen. Sie hat sich dafür entschieden, genau das extra zu betonen, was sie nach der Figurtyp-Theorie breiter machen würde!
Das schafft sie, in dem sie einen geraden, kurzen Pony trägt und horizontale Linien im Gesicht (Cat Eye) schminkt. Sie macht das mit solcher Selbstverständlichkeit und solchem Selbstbewusstsein, dass wir uns alle davon eine Scheibe abschneiden sollten!
Dadurch das sie die Regeln bricht, gelingt es ihr sich von der grauen Masse abzuheben. Im Moment, wo „alle” versuchen zu kaschieren und zu verstecken – zeigt sie sich laut, rund und bunt! Genau so funktioniert die Image-Bildung!
Aber bevor du dir jetzt Gedanken machst welche Regeln du zuerst brechen möchtest, solltest du dir zu allererst überlegen, was du überhaupt ausstrahlen willst.
Photograph by Rama, Wikimedia Commons, Cc-by-sa-2.0-fr, CC BY-SA 2.0 FR, via Wikimedia Commons
4. Kläre, was du ausstrahlen möchtest.
Wie möchte ich wirken?
Das ist die wichtigste Frage, die du dir in Bezug auf dein zukünftiges Styling stellen solltest. Das coole an der Mode ist: du kannst dir diese Frage jeden Tag aufs Neue stellen und die Antwort kann jeden Tag anders ausfallen.
Möchtest du heute sporty, feminin, vertrauenserweckend oder lieber kraftvoll wirken?
In deiner Personal Brand sollte langfristiges gesehen, in allen Überlegungen ein roter Faden sichtbar werden. Dieser wird mehr oder weniger wiederholt, gibt dir aber trotzdem den Freiraum für die alltägliche Veränderungen.
Gehen wir doch mal einen Schritt weiter.
An was sollen die Menschen denken, wenn sie sich an dich (und an deine Marke) erinnern?
Welche Kleidung, Farben, Muster, Schnitte, Kombis können genau das unterstreichen? Notiere dir Antworten auf all diese Fragen.
Ein kompetenter Stilcoach hilft dir all das umzusetzen.
5. Entwickle dein persönliches Markenzeichen.
Um aus der Masse heraus stechen zu können, muss dir erst einmal bewusst werden, wie die Masse um dich herum aussieht?
Wenn die meisten Menschen in ihrem Alltag gedeckte Farben tragen, wäre es für dich vielleicht sinnvoll auf intensive Farben zu setzen? In diesem Fall ist es natürlich ratsam (wie oben beschrieben) über den eigenen Farbtyp Bescheid zu wissen, um nicht daneben zu greifen.
Wenn die Umgebung bereits schon farbenfroh ist, solltest du vielleicht auf bestimmte Muster oder Kombinationen setzen? Ähnlich wie Farben, können auch Muster etwas über den Träger aussagen. Meistens sind das subtile Informationen, die wir oft nur unterbewusst wahrnehmen.
Bestimmte Schemas und Strukturen können dich dynamisch, verspielt, feminin, modern oder zum Beispiel elegant wirken lassen. Es gibt aber auch welche, die dich konservativ oder extravagant darstellen.
Die Art und Weise, wie du auf Menschen wirken möchtest, kannst du wunderbar steuern. Die verschiedenen Farben, Muster, Stoffe und Schnitte sind dafür dein Werkzeug.
Was könnte also dein Markenzeichen sein?
Du kannst dir folgende Fragen stellen. Was passt gut zu deinem Alltag und zu deinem Beruf, zu deiner Figur und Farbigkeit aber auch zu deiner Persönlichkeit? Bist du der zurückhaltende Typ, der durch die smarten Schnitte und akkuraten Details erst auf den zweiten Blick überzeugt oder magst du jede Aufmerksamkeit durch die schreienden Farben und extravaganten Teile wecken?
Auch hier gilt wieder: schreib dir alles auf, was dir dazu einfällt!
Das Wichtigste dabei: sei mutig aber auch realistisch und lass dir Zeit. Ein guter Stil wird nicht über Nacht gemacht, sondern reift über Jahre.
Und eins sollte dir auch noch bewusst sein: dein Stil wird nicht immer allen gefallen. So viel ist klar.
Aber denk dran: ein gelungenes Personal Branding kann dich extrem unterstützen!
Erarbeite dir, am besten mit einem professionellen Stilcoach einen Personal Branding Plan. Wenn du bis hier her gelesen hast, weisst du, dass es dazu viele Fragen zu klären gibt, aber glaub mir: es lohnt sich!
An dieser Stelle möchte ich dir sehr gern das Buch von Tijen Onaran empfehlen „Nur wer sichtbar ist findet auch statt.“ Diesen Titel würde ich sogar um einen eigen Satz erweitern wollen: „Und wer dazu noch anders ist, bleibt in den Köpfen länger hängen“.
Also, geh jetzt raus und sei anders, so dass die Leute da draussen dich bemerken und noch wichtiger – sich an dich erinnern!
* Jeder Körper ist schön so wie er ist. Ich möchte diese Tatsache stärken. Als Stilberaterin habe ich sehr viel Erfahrung damit gemacht, dass die meisten Frauen aber auch sehr viele Männer mit ihren Körperproportionen nicht ganz zufrieden sind. Und deswegen spreche ich sehr oft über das Thema: Kaschieren und Hervorheben. Jeder sollte das Wissen und die Möglichkeit haben sein äußeres Erscheinungsbild so zu gestalten, wie es ihm gefällt.